Alles begann mit Mimi...
Ich halte quasi mein ganzes Leben lang griechische Landschildkröten. Meine ersten beiden griechischen Landschildkröten habe ich 2002 als Kind im Alter von 6 Jahren bekommen. Sie waren sozusagen unsere Familienhaustiere. Mein Vater hat sie damals in einer Zoohandlung gekauft. Natürlich samt Terrarium, einer Bodenheizung, einer Lampe und falscher Beratung bezüglich der Haltung und Ernährung. In sämtlichen Büchern wurde sogar eine Terrarien-Haltung und Salatfütterung für gut empfunden, was jedoch komplett überholtes Wissen ist. Heute weiß ich, dass eine Terrarienhaltung alles andere als gut für eine griechische Landschildkröte ist. Eine der beiden hat leider nicht lange gelebt. Warum kann ich heute nicht sagen. Somit wurde Mimi, die überlebende, ihre ersten Jahre alleine in einem Terrarium gehalten. An etwas kälteren Tagen lief sie am Nachmittag oder Wochenende durch mein Zimmer und wenn es draußen sonnig war durfte sie unter Beobachtung durch den Garten spazieren. Abends kam sie dann immer wieder zurück in die Wohnung in ihr Terrarium. Tagsüber wenn sie raus wollte, ist sie gegen die Scheibe gerannt und nachts hat sie sich ebenfalls bemerkbar gemacht. Heute wissen wir, dass eine Freilandhaltung unter anderem wichtig ist, da sie die Nachtabsenkung der Temperatur braucht, um ihren Kreislauf herunter zu fahren. Außerdem braucht die Schildkröte eine Gehegeabgrenzung, durch die sie nicht durchschauen kann. Aufgrund der Bodenheizung ist ihr Bauchpanzer zu dick geworden. Mit der Zeit haben wir selber gemerkt, dass die Haltung nicht optimal ist. Meine Eltern haben online und durch Literatur ihr Wissen erweitert und Mimi ein Freigehege gebaut. Als ich älter wurde, habe ich mich auch selber intensiver mit der Haltung von griechischen Landschildkröten beschäftigt. Ich habe dabei viel auf online Foren, auf Social Media und in modernen Büchern recherchiert.
Warum ich euch Mimis Geschichte so genau beschreibe? Ich denke in der Schildkröten Gemeinschaft gibt es heute noch leider zu viele Menschen, die ihre Tiere unter falschen Bedingungen halten. Käufer werden leider immer noch häufig in den Zoogeschäften falsch beraten. Im Netz sind meiner Meinung nach zu viele unseriöse Züchter zu finden. Auch in meinem näheren Umkreis höre ich von Leuten, die ihre Schildkröten noch heute in einem Terrarium halten und falsch ernähren. Selbst in diversen Zoos kann man beobachten, was alles falsch gemacht wird.
Ich möchte mit dieser Website dich über die artgerechte Haltung aufklären und dir dabei helfen dein Wissen zu erweitern, neugieriger zu werden mehr über dein Tier und die verschiedensten Futterpflanzen kennen zu lernen.
Meine nächsten 3 Schildkröten haben meine Eltern 2012 als ich 16 wurde von einem seriösen Züchter erworben. Die kleinen einjährigen Schildkröten haben vorerst ihr eigenes Außengehege bekommen. Als sie ein paar Jahre älter wurden, konnte ich sie nun endlich mit Mimi vergesellschaften. Die Einzelhaltung merkt man ihr auch heute noch, 20 Jahre später, an. Sie hat sich fehlgeprägt. Die Einzelhaltung von Jungtieren ist ein weiterer Fehler, den viele Schildkrötenhalter machen. Alle 4 Schildkröten haben sich mit der Zeit als Weibchen entpuppt.
2018 adoptierte ich dann ein adultes Männchen. Mittlerweile halte ich eine Gruppe von 5 adulten Tieren, darunter sind 4 Weibchen und 1 Männchen. Seit 2019 habe ich auch meine eigenen Nachzuchten. 2022 habe ich einen Sachkundenachweis im Fachbereich Terraristik absolviert. Darüber findest du hier mehr.